Spärlich bekleidete Polizeimusiker? „Das haben wir doch gern gemacht!“, kommentiert Günter Eggert den Einsatz zur Eröffnung des Grugabades in Essen 1964. Um das Ansehen der Polizei in der Öffentlichkeit zu fördern, wurden bereits in den 1920er Jahren Polizeimusikkorps gegründet. Schon auf den Trümmern des Krieges fanden die ersten Konzerte der Polizeimusikkorps statt, so z.B. in Essen. Ihre Aufgabe war nicht allein Unterhaltung. Zwischen Bürgerinnen/Bürgern und Polizei sollte eine tragfähige, vertrauensvolle Basis geschaffen werden. Auftritte bei politischen Ereignissen, bei Vereidigungsfeiern oder große Konzerte und Reisen ins Ausland machten die Musikkorps im Laufe der Jahre bekannt. Sie waren die Visitenkarte der Polizei. Gleich fünf Musikkorps leistete sich NRW mit 142 Polizeibeamten und 12 Angestellten. Die Personalkosten von 5 Mio. DM wurden vom Rechnungshof kritisch beäugt. Innenminister Dr. Schnoor hingegen betonte 1982 die Unverzichtbarkeit der Korps wegen der positiven Resonanz in der Öffentlichkeit. Schließlich waren es doch Kostengründe, die 1999 zu einer Bündelung der Korps zum „Landespolizeiorchester NRW“ führten. In unterschiedlichen Ensembles deckt dieses heute sämtliche Musiksparten von Klassik über Pop und Rock bis Jazz ab. Gehörten anfangs auch Polizisten mit musikalischer Zusatzausbildung den Musikkorps an, sind es inzwischen im „Landespolizeiorchester NRW“ ausschließlich professionelle Musikerinnen und Musiker, die der Polizei eine musikalische Note geben.
1969 bis 1971 50jähriges Bestehen der Polizeimusikkorps Wuppertal, Essen und Düsseldorf
1981 Ein Erlass regelt Besetzung und Einsätze der Polizeimusikkorps
1982 Die fünf Musikkorps werden durch IM Schnoor bestätigt
1995 Kienbaum empfiehlt, die Polizeimusikkorps zu einem einzigen Orchester zusammen zu fassen
1999 Gründung des Landespolizeiorchesters NRW mit Sitz in Wuppertal